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Google+ Kann das was?

Julia Mastrobatista Aktualisiert am 17. Aug. 2020
MASSIVE ART Newsletter: Google+

Geschickt hat Google seinen neuen Kommunikationskanal Google+ initiiert: Nur per Einladung ist die derzeitige Testversion zugänglich. Zusätzlich war das System zeitweise überlastet und Google entschuldigte den Andrang nonchalant, die Festplatte sei voll gewesen. Das Chaos hat erst recht die Begehrlichkeit geweckt, dabei sein zu wollen.

Neu und / oder abgeguckt?

Google hat von Facebook gelernt. Insbesondere wurde die Übersichtlichkeit der omnipotenten Datenvernetzung optimiert und die Administration vereinfacht. Das wirkt sich in erster Linie in der Verwaltung von 'Freunden' aus:

Bei Goolge+ werden Circles/Kreise definiert, die nicht auf Freundschaften basieren. Der User definiert seine Kreise und fügt per drag & drop Kontakte hinzu, dabei kann ein Kontakt auch mehreren Kreisen zugeordnet werden. Dabei kann kein Kontakt erkennen, welchem Kreis, also welcher Berechtigung, er zugeordnet ist. Die flächenhafte Struktur der Kreise wirkt dadurch distinktiv ohne hierarchisch zu sein.

Der User entscheidet auch für jede einzelne Statusmeldung, jedes Foto und jeden Link aufs Neue 'zu veröffentlichen', ob dies nun gesamt, innerhalb einer oder mehrerer Kreise erfolgen soll.

Der Nachrichtendienst Sparks ist als Informationsbörse angelegt. Informationen erhält der User, indem er sich für Themen interessiert. Dadurch erhält der User automatisiert News-Vorschläge. Diese Interessensbereiche kann der User zwar selbst hinzufügen, jedoch verwaltet Google die Zusammenstellung der Inhalte. Es ist nur eine teilweise Steuerung zur Ansicht jener Inhalte, die man verfolgen möchte.

Der Like-Button wird zu 1+ und kann ebenfalls auf externen Seiten eingesetzt werden. 1+ markiert durch entsprechenden Klick die Begeisterung zu einem Thema. Gleich Facebook hat auch Google auf einen 'Dislike'-Button verzichtet.

Den Videochat ermöglicht Google für bis zu 10 Personen. Facebook hat inzwischen nachgerüstet. Ob Google und Facebook Skype hier tatsächlich ablösen, wird sich zeigen. Die Frage ist doch vielmehr, wer will denn tatsächlich eine Videokonferenz mit bis zu 10 Personen führen?

Lob gab es erstaunlicherweise von Seiten der Datenschützer. Im direkten Vergleich zu Facebook muss der User die Einstellungen zur Kontrolle über Datenaustausch, Meinung und Fotos nicht in den Tiefen seiner persönlichen Einstellungen suchen. Aber letztlich ist Google+ auch ein gigantisches Datenbank-Projekt.

Wozu Google+?

Es ist ein Konkurrenz-Portal um die Gunst der User. Ich entscheide, in welchem Pool ich schwimme. Und es wird sich zeigen, ob ich aufgrund von Funktionalität entscheide, durch smoothe Werbung beeinflusst oder von Trägheit gegen einen Wechsel oder aus Neugierde für einen Wechsel.

Wer sich nicht entscheiden kann, der lässt sich Facebook über eine bereits verfügbare Zusatzsoftware zum Firefox-Browser in Google+ integrieren.

Unser Social Media Experte Karsten Sauer ist gespannt auf die weitere Entwicklung: "Google+ hat das Zeug, die Social Media Landschaft gründlich umzukrempeln. Aber das Schöne ist: Wie immer entscheiden das die User. Warten wir es ab!"

Wir wünschen in jedem Fall viel Spaß beim Testen und Analysieren, welcher Pool perfekte Badetemperatur zu bieten hat.

Mit besten Grüssen,
das Team von MASSIVE ART WebServices GmbH.

Julia Mastrobatista
Projektmanagerin & Online-Redakteurin