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Umstrittene Änderungen bei den Google-SERPs

Aktualisiert am 17. Aug. 2020
Umstrittene Änderungen bei den Google-SERPs: Was steckt dahinter?

Die Abschaffung der rechten Werbespalte in den Google Suchergebnissen hinterlässt – neben einer optischen Lücke – auch viele Fragen. Was genau passiert ist, welche Folgen dies für die organischen Suchergebnisse hat und womit Unternehmen rechnen müssen, das lesen Sie hier.

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Seit dem 22.02.2016 werden bei Google maximal sieben anstatt elf Werbeanzeigen in den SERPs geschaltet – die Anzeigen rechts neben der organischen Suche entfallen. Dafür erscheinen über der organischen Suche bei «hochkommerziellen Anfragen» nun vier Google AdWords Anzeigen. Die rechte Spalte bleibt zunächst leer. Lediglich Shopping-Anzeigen sowie der Knowledge Graph werden dort noch ausgespielt.

Abbildung 1: Beispiel für Shopping-Anzeigen in den Google SERPs

Mit diesen Änderung folgt Google dem «Mobile»-Trend. Denn auf mobilen Endgeräte wurde die rechte Werbespalte aus Platzgründen ohnehin nie angezeigt. Die mobilen Suchanfragen sind gestiegen und steigen weiter. Damit hat die rechte Werbespalte immer mehr an Bedeutung verloren.

Google-SERPs-Fernseher
Google-SERPs-Fernseher

Folgen

Da die bezahlten Anzeigen und die organischen Suchergebnisse in der Google-Suche mit der Zeit mehr und mehr miteinander verschmolzen sind, wird dem «normalen» User wahrscheinlich kaum eine Änderungen auffallen. Für Werbetreibende aber ist diese Entwicklung gravierend. Die Sichtbarkeit der organischen Suchergebnisse wird zunehmend eingeschränkt, dafür sorgen folgende Faktoren:

  • zusätzliche Anzeigen in der oberen Anzeigen-Box
  • immer ausgeprägtere Anzeigenerweiterungen
  • zusätzlich begrenzen Google-Dienste – wie Google Flights oder der Google Hotel Finder – die Sichtbarkeit der organischen Anzeigen

Abbildung 2: Google Flights Anzeigen in den Google SERPs

Es wird also für Unternehmen immer wichtiger in den oberen, bezahlten Anzeigen zu erscheinen, um gesehen zu werden.

Google-SERPs-Flüge
Google-SERPs-Flüge

Herausforderung für kleine Unternehmen

Des Weiteren wird der Wettbewerb – aufgrund der eingeschränkten Werbefläche – stark zunehmen und den durchschnittlichen CPC ansteigen lassen. Das setzt vor allem kleinere Unternemen mit wenig Budget unter Druck. Um den steigenden CPCs entgegen zu wirken, sollte über ein möglichst hohe Qualitätsfaktor eine gutes Ranking angestrebt werden oder, sofern möglich, die Shopping-Anzeigen intensivieren.

Als Wirtschaftsunternehmen ist Google natürlich daran interessiert, mithilfe der bezahlten Anzeigen seinen Gewinn zu steigern. Es stellt sich aber die Frage, inwieweit Google damit die Chancengleichheit der Unternehmen einschränkt und sich kleinere Unternehmen im Wettbewerb behaupten können.

Ob Google die «leere Fläche» für seine eigenen Dienste nutzen wird oder ob eventuell ein Comeback der bezahlten Anzeigen möglich ist, kann bisher nur vermutet werden. In jedem Fall werden SEO-, Content - und Google AdWords-Maßnahmen auch in Zukunft immer wichtiger werden.