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Websiten, die uns in Staunen versetzen

Julia Mastrobatista Aktualisiert am 17. Aug. 2020
MASSIVE ART Blog: Julia Mastrobattista zu Websiteaufbau

Jeder Klick, den wir im Internet tätigen, wird von einer Website be- und geleitet. Wir navigieren uns durch Websiten um Informationen zu finden. Information ist hierbei im weitesten Sinne zu verstehen: Alles, was uns gerade irgendwie interessiert, suchen wir mit der Fülle an Text-, Bild- und Video-Informationen zu befriedigen. Auf manchen Seiten halten wir uns länger auf, manche Seiten, wie die Seite mit dem Google-Sucheergebnis, dienen uns als Sprungbrett-Seiten, und die Konzentration, mit der wir Surfen, hängt letztlich von der Wichtigkeit jener Information ab, die wir gerade verfolgen.

Wir klicken uns durch eine Vielzahl von Websiten und sind dabei gewohnt, Navigation, Menü, Befehle auf inzwischen bekannten Plätzen und Feldern zu finden.

Man könnte behaupten, der Mensch ist träge oder man könnte sagen, bestimmte Strukturen haben sich bewährt.

Innerhalb dieses ständigen Suchen- und Finden-Prozesses stechen inzwischen nur noch zwei Arten von Websiten heraus: Jene Websiten, auf denen wir nicht die gesuchten Informationen finden, lassen uns über die Unmöglichkeit der Informationsauffindung schimpfen, und jene Websiten, die bestechend einfach zu einem schnellen Finde-Ergebnis geführt haben und das in einem Maße, das uns verblüfft, weil es unsere Toleranzgrenze weit unterschritten hat.

Es mag uns noch eine dritte Art von Websiten begeistern: ungewöhnliches Design. Aber auch im Hinblick auf Designmöglichkeiten hat unser Auge inzwischen einen gewissen Sättigkeitsgrad erreicht und wir schenken nicht jedem auffälligen Design die gleiche Aufmerksamkeit – zumal Design alleine noch keine Information bereithält, sondern um es mit den Worten von Oscar Wilde zu sagen: „Schönheit ist eine Form der Genialität – höher sogar, da sie keine Erklärung braucht.“

Aber nun zur berechtigten Frage: Was zeichnet die Struktur einer Website aus, die uns in das zweite, genannte Staunen versetzt?

Die beste Referenz wäre, ein User meldet sich aufgrund einer von uns/MASSIVE ART gesehenen Seite, um für sich eine Website in Auftrag zu geben. Hier wäre Oscar Wildes Zitat schlagend, im Sinne von treffend: Es bräuchte keine Erklärung zu Struktur, Übersichtlichkeit, Design, denn das Gesamtergebnis ergäbe eine Schönheit, die man nicht weiter zu erklären suchte. Warum sich um Details kümmern, wenn das Ergebnis einfach strahlt? Aber: Genialität ist keine Alltagsware.

Fassen wir es einmal pragmatisch und weniger verträumt auf. Ich würde jedem Kunden, der sich Gedanken für und zu der Gestaltung einer Website macht, empfehlen:

Klicken Sie sich einmal durch die Seiten Ihrer Konkurrenz. Denn an dieser Stelle hat sich bereits jemand Gedanken zur Präsentation dieses Produkttypus gemacht.

Möglicherweise hat man bereits eine beeindruckende Website gefunden, aber diese dient der Vorstellung eines ganz anderen Produktes oder einer anderen Dienstleistung und wird dann nicht auf die gleiche, beeindruckende Weise das eigene Produkt präsentieren können.

Die Frage, nach der geeigneten Produktpräsentation, ist die Basis, der Kern. Darum gruppieren sich weitere Fragen um den Aufbau / Navigation, die Informationen / Text, Bild, Video und den verfolgten Sinn der Website zu erschließen. Mit der Frage nach dem Was, fokussieren wir und können bereits Wege für die Navigation festlegen, was zu was oder wohin führt, wo was zu finden ist, was wie zusammenzufassen ist. Es sind wesentliche Überlegungen, um eine erste, mögliche Struktur zu entwerfen, in welcher wir der Frage nach dem Wie nachgehen.

Wie wird das Produkt bestmöglichst präsentiert, um den zuvor definierten Sinn, das verfolgte Ziel und den Zweck, den man der Website zugedacht hat, zu erreichen? Sind diese Fragen noch nicht beantwortet, wird die Beantwortung des Wie nicht nur schwammig ausfallen, sondern einen langen Prozess des Testens nach sich ziehen. 

Die Beantwortung des Was ist nicht so selbstverständlich wie der Gedanke, dass man sein Produkt, seine Dienstleistung oder sein Angebot kennt.

Julia Mastrobatista
Projektmanagerin & Online-Redakteurin